Lineup:
Falkenberg
Datum: 05.09.2015
Ort: 15566 Schöneiche bei Berlin
Location: Kulturgießerei
Geo (long. / lat.): 13.694753, 52.480880
Anfahrt Kulturgießerei
Preis: VVK 16 Eur | AK 18 Eur
Mehr Infos:
Festivalticker: Falkenberg
Homepage: www.falkenberg-musik.de/
Geliebtes Leben
"Jahre gehen, Perspektiven ändern sich. Was gestern richtig war, muss heute nicht mehr stimmen. Die Dinge bleiben im Fluss. Manchmal halten wir inne und fragen nach dem Sinn. Wofür bin ich eigentlich auf dieser Welt?
Falkenbergs neues Album ist ein ergreifendes Plädoyer für dieses einzige, »geliebte Leben«. Es strahlt auf sensible Art Weisheit aus, Kraft genauso wie Verletzlichkeit. Falkenberg lotet tief. Seine Lieder lassen uns spüren, dass im Glück auch immer schon der Schmerz nistet und dass aus Leid Hoffnung keimt. Er ist weitergegangen, als Künstler gereift. Fast alle Instrumente spielt er selbst - gekonnt, ökonomisch und doch beseelt. Da ist keine Note zu viel. Wenn er sich ans Klavier setzt, glaubt man, ihm am nächsten zu sein. Er meistert den Grat, klingt empfindsam, aber niemals sentimental.
Man kann die Platte als einen Songzyklus oder gar als Konzeptalbum hören. Sie beginnt mit einer zarten Pianoballade, gleichsam die Geburt. Auch das letzte Stück ist ein Instrumental. Wieder setzt das Klavier ein, bald unterstützt von einer Jazzcombo, um schließlich im satten Rocksound zu jubilieren. Es ist ein Blick zurück, fern jeder Wehmut, voller Optimismus.
Die Songs sind kompakt und besitzen dennoch Breitwandformat, sie bleiben von der großen Geste durchdrungen. Es geht um Liebe und Abschied, die Lust am Leben und die Schwere des Augenblicks, Vertrauen, Zweifel, Umkehr, verblassten Ruhm und falsche Götter. Falkenbergs Texte sind assozia! tiv, sie fordern zum Blick in den Spiegel auf. Anders ist eine bessere Welt nicht zu haben.
Seine Stimme und Attitüde als Sänger verleihen den Gedanken die angemessene Dringlichkeit. Er klingt außerordentlich prägnant, mal metallisch schneidend, dann wieder verwundbar und sanft. Wie sehr sich sein Reflexionswinkel geweitet hat, zeigt »Fühlst du dein Herz«. 1988 ein nationaler Pophit, beginnt der Song ein Vierteljahrhundert später mit einer Rückkopplung. Aus der Verzerrung schält sich eine epische Gitarre, muskulös, klar und souverän. Falkenberg interpretiert das alte Lied mit neuem Wissen. Es fehlen die triumphierenden Höhen der Jugend, vor uns liegt ein weites Land." Michael Rauhut
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